19. Oktober 2018

Nur 600 Bewerber/-innen für die Polizei ist die Quittung für das Sparen an der falschen Stelle!

DPolG fordert neues Konzept für das Einstellungsverfahren und eine Mindestpersonalisierung der Polizei im Saarland!

 

Anfang 2000 lag die Bewerberzahl für die saarländische Vollzugspolizei bei über 1400 Bewerbern. Diese Zeiten sind längst vorbei. Seit Jahren fallen die Zahlen und es scheint kein Ende zu nehmen. Mit großem Entsetzen nehmen wir die aktuellen Bewerbungszahlen von nur noch 600 zur Kenntnis.

Hier zeigt sich die unstete und durch Einsparungen begleitete Einstellungspolitik der letzten Jahre deutlich. Mit nur noch knapp 2500Beamten/innen haben wir den Tiefststand in der Geschichte der Polizei im Saarland erreicht (Höchststand ca. 3500).

Unser Fazit: Mit Gehaltsabsenkungen, schlechten Beförderungsaussichten (im Vergleich zu anderen Ländern/Bund), schlechtem Zulagensystem, Arbeitsverdichtung und nicht zuletzt mit einem zu engen Bewerbungskorridor findet man nicht genügend Personal. Wir brauchen eine feste Zielgröße für das Personal der Polizei, die deutlich in Richtung 3000 zeigt. Nur so können auch in Zukunft diese starken Schwankungen ausgeglichen werden und die Personalplanung auf valide Basis gestellt werden.

Mittlerweile ist auch die Konkurrenz durch die Bundespolizei, den Zoll oder auch die Bundeswehr neben der Wirtschaft ein deutlicher Faktor, der sich ebenso in den schlechten Bewerberzahlen zeigt.

„Das gesamte Verfahren dauert aktuell viel zu lange. Ab Bewerbungseingang (Oktober) dauert es über ein halbes Jahr bis Zusagen erfolgen. Im Lichte der großen Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt ist das einfach nicht mehr zeitgemäß und bedarf Veränderung!“, so Sascha Alles, Landesvorsitzender der DPolG.

Wir haben bereits vor Monaten angestoßen, das gesamte Einstellungsverfahren kritisch zu überprüfen. Dabei sprechen wir uns weiterhin für zwei Einstellungstermine im Jahr aus, wie es auch in Rheinland-Pfalz praktiziert wird. Somit können auch potentielle Bewerber bereits in der ersten Jahreshälfte eingestellt werden. Aus unserer Sicht muss eine (Initiativ-)Bewerbung ganzjährig möglich sein.

Auch auf die im Koalitionsvertrag der Landesregierung vereinbarte Verbesserung im Zulagen- und Bezahlsystem haben wir mit  Vorschlägen bereits vor Wochen hingewiesen. Bis dato gab es aber keine Reaktion. Das ist entäuschend!