
Markus Sehn: „Schöne Worte ersetzen keine Taten – Sicherheit kostet, und das ist auch gut so.“
Der von der Landesregierung vorgestellte Entwurf für den Doppelhaushalt 2026/2027 lässt aus Sicht der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) Saarland entscheidende Fragen zur Zukunft der Inneren Sicherheit unbeantwortet.
Während andere Ressorts deutlich zulegen, bleibt der Bereich der Vollzugspolizei weitgehend im Stillstand. Von einer spürbaren Schwerpunktsetzung für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger ist nichts zu sehen.
DPolG-Landesvorsitzender Markus Sehn kritisiert:
„Seit Jahren mahnen wir, dass das Saarland stärker in seine Polizei investieren muss – personell wie finanziell. Doch im neuen Haushaltsentwurf zeigt sich einmal mehr: Sicherheit ist der Regierung offenbar nur so viel wert, wie es die Statistik verlangt. Unsere Kolleginnen und Kollegen brauchen keine warmen Worte, sondern bessere Bedingungen – endlich eine echte amtsangemessene Alimentation, eine dynamisierte Polizeizulage und eine spürbare Entlastung durch mehr Personal und eine rigorose Aufgabenkritik.“
„Es reicht nicht, sich nach tragischen Ereignissen betroffen zu zeigen oder Anteilnahme zu bekunden. Wer das Leid der Kolleginnen und Kollegen wirklich ernst nimmt, muss strukturell etwas verändern. Worte trösten vielleicht für den Moment – sie ersetzen aber keine gerechte Bezahlung und keine faire Ausstattung“, so Sehn weiter.
„Wer von Haushaltsdisziplin spricht, darf die Einnahmenseite nicht ignorieren. Gebühren für gewinnorientierte Veranstaltungen – etwa Fußballspiele –, für akteneinsichten oder Unfallbescheinigungen sind in anderen Verwaltungsbereichen längst üblich. Warum sollte das bei der Polizei anders sein?“, fragt Sehn. „Mit einer modernen Gebührenordnung ließe sich der Haushalt gezielt entlasten, ohne an der Sicherheit zu sparen.“
Sehn abschließend:
„Innere Sicherheit ist keine Sparmasse, sondern eine Staatsaufgabe. Wer sie schwächt, gefährdet Vertrauen, Einsatzbereitschaft und letztlich den Schutz unserer Gesellschaft. Wir erwarten, dass der Landtag den Entwurf im Sinne der Kolleginnen und Kollegen nachschärft – denn Sicherheit gibt es nicht zum Nulltarif.“