08. Juli 2015

DPolG begrüßt Stärkung des Wach- und Streifendienstes

Aber: Wachsende Probleme durch den Abbau von Tarifbeschäftigten

"Wir begrüßen als Deutsche Polizeigewerkschaft Saarland jede Verbesserung für die hoch belasteten Kollegen/innen v.a. im Wach- und Streifendienst auf den Polizeiinspektionen. Jedoch sehen wir mit großer Sorge die auch steigende Belastung im Tarifbereich, der in den nächsten Jahren zusätzlich über 30 Stellen durch Abbau, Altersteilzeit und Wiederbesetzungssperren verlieren wird. Dies führt unweigerlich zu einer weiteren Verschärfung der Personalsituation. Wir halten es für nötig, v.a. die Attraktivität des Streifendienstes zu erhöhen, um Personal dauerhaft in diesen Bereichen zu halten", so der Landesvorsitzende Sascha Alles.

 

Die Übernahmegarantie für die Absolventen der Fachhochschule für Verwaltung im Bereich Polizei in diesem Jahr sehen wir grundsätzlich sehr positiv, auch wenn die Erfahrungen im vergangenen Jahr gezeigt haben, dass nicht alle Kommissaranwärter/innen den Abschluss auf Anhieb schaffen und somit nicht direkt den Dienststellen als personelle Unterstützung zur Verfügung stehen. Wir würden es daher auch sehr begrüßen, wenn die Stellen, die im Laufe der Ausbildung durch Kündigung oder Entlassung frei werden, bei den folgenden Neueinstellungen zugerechnet werden würden.

 

Die vorgesehene Zahl von 80 Neueinstellungen halten wir mit Blick auf die kommenden Jahre für nicht ausreichend. Da auch die kurzfristigen Verlängerungen von älteren Kollegen keine dauerhaften Effekte haben und die Ausbildung von Polizeibeamten/innen drei Jahre dauert, sodass wir diese Folgen spätestens ab 2017/2018 deutlich spüren werden. Wir fordern daher auch weiterhin eine höhere Einstellungszahl, wie im Übrigen im Koalitionsvertrag der Landesregierung vereinbart.

 

Aus unserer Sicht geht der eingeschlagene Weg von Minister Bouillon grundsätzlich in die richtige Richtung. Jedoch brauchen wir auch zeitnah eine Aufgabenkritik, um die Polizei u.a. von entbehrlichen Aufgaben zu befreien. Auch das reduziert den hohen Arbeitsdruck in den Dienststellen, der weiterhin in vielen Bereichen noch besteht.