Pressemitteilung 18/24
Deutsche Polizeigewerkschaft übt scharfe Kritik am Start der Organisationsreform der saarländischen Polizei
Die Deutsche Polizeigewerkschaft im Saarland kritisiert den Umgang mit dem Personal der saarländischen Polizei im Zusammenhang mit der Umsetzung der Potenzialanalyse. Vielfach habe das Personal erst eine Woche vorher erfahren, dass es zukünftig in neuen Dienststellen arbeite. Der Umsetzungstermin 01. Oktober sei nicht nachvollziehbar und stimme nicht mit den behördeninternen Abläufen überein.
DPolG-Chef Sehn: Der Umgang mit meinen Kolleginnen und Kollegen ist katastrophal. Die letzten Potenziale werden durch den schlechten Umgang mit dem Personal und der damit sinkenden Mitarbeiterzufriedenheit verschwendet.
Mit den Worten „Mehr Polizei für Dillingen!“ und „Wir schicken mehr Polizei in die Fläche und stärken Dillingen als wichtigen Bestandteil des saarländischen Sicherheitsnetzwerks“ verkündete das saarländische Innenministerium am 28.09.2024 den Umzug der Operativen Einheit (OpE) in das Gebäude des Polizeirevier Dillingen, suggeriert gleichzeitig, dass dadurch mehr Personal der Polizei auf der Straße unterwegs sei. Damit werde der Startschuss für die Organisationsreform gegeben.
Die Deutsche Polizeigewerkschaft sieht dies anders und klärt auf. Die Zahl der Polizistinnen und Polizisten in der OpE und deren Standorte hätten sich verringert. Die Sicherheit im Saarland werde durch die hervorragende Arbeit der Kolleginnen und Kollegen ermöglicht, während die aktuelle Organisationsreform und der schlechte Umgang mit dem Personal seitens der Verantwortlichen im Innenministerium diese Sicherheit gefährde.
„Das Innenministerium und die Abteilungsleitung haben sich über zwei Jahre Zeit für diese Reform gelassen und jetzt soll alles innerhalb einer Woche umgesetzt werden. Kolleginnen und Kollegen erfahren im Urlaub, dass sie gegen ihren Willen in andere Dienststellen umgesetzt werden oder wissen teilweise nicht, wo sie morgen ihren Dienst beginnen. Dieser Umgang hat mit Führungsqualität nichts zu tun“, so Markus Sehn, Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft.
„Es wurde sehr viel Zeit und Personal in endlosen Arbeitsgruppen über Jahre hinweg investiert und das Ergebnis ist mehr als ernüchternd. Die Potenzialanalyse und die Organisationsreform haben Probleme geschaffen, die zur sinkenden Mitarbeiterzufriedenheit führen. Der willkürlich gewählte Umsetzungstermin 01. Oktober widerspricht internen Abläufen, wie dem Planungsrhythmus des Streifendienstes und produziert vermeidbare Probleme,“ so Sehn weiter.
Die DPolG fordert ein Überdenken der Personalpolitik und des Umsetzungstermins. Gleichzeitig weist sie auf die notwendige Einstellungsoffensive von 150 neuen Polizeivollzugsbeamtinnen und –beamten, sowie 100 zusätzlichen Tarifstellen hin.
Eure DPolG
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