25. Oktober 2019

Pressemitteilung vom 25/10/2019

DPolG freut sich über größere Bewerberzahl, mahnt jedoch dringende Änderungen für das Auswahlverfahren an

Der Landesvorsitzende Sascha Alles betont, dass die von der DPolG geforderten Änderungen zur Werbung für den Polizeiberuf nun  Früchte tragen. Mit über 900 Bewerbern auf 150 stellen ist ein Auswahlverfahren sinnvoll machbar.

Deutlich kritischer sieht die Gewerkschaft das Auswahlverfahren an sich. Alles sagt dazu, „Das Verfahren dauert zu lange und ist nicht mehr zeitgemäß. Ab November startet das Verfahren in der Regel mit dem notwendigen Sporttest. Danach folgt ein eine ärztliche Tauglichkeitsuntersuchung sowie der schriftliche und mündliche Auswahltest. In den letzten Jahren hat dieses Procedere bis Mai/ Juni (über ein halbes Jahr) des Folgejahres angedauert. Das kann und darf nicht so weitergehen, denn andere Bundesländer sind deutlich schneller. Gerade im Südwesten macht uns das große Probleme denn Auswahlverfahren, die in wenigen Tagen oder Wochen in Rheinland Pfalz oder Baden-Württemberg durchgeführt werden, bedeuten einen deutlichen Vorsprung gegenüber dem saarländischen Langzeitverfahren!

Das Saarland ist nicht nur in der Besoldung Letzter, sondern hat auch bundesweit das längste Auswahlverfahren aller Länder bei der geringsten Gesamteinstellungszahl im Ländervergleich. Das muss sich dringend ändern.

Die DPolG hat daher bereits Änderungen vorgeschlagen. Es kann nicht sein, dass zum Beispiel das schriftliche Verfahren  immer noch komplett auf Papier statt findet. Heutzutage in der digitalisierten Arbeits-und Lebenswelt ist das ein Unding und verlängert das Verfahren unnötig. Denn die schriftlichen Auswahltests müssen alle händig ausgewertet werden, was sehr  Zeit intensiv ist. Auch im mündlichen Auswahlverfahren sehen wir Änderungsbedarf. Die Universitäten und viele Firmen zum Beispiel stellen mündliche Prüfungsfragen in großer Anzahl online und gestalten aus diesem Pool von Fragen ihrer Auswahltests. Wenn man solche Veränderungen durchsetzen würde, wäre ein Auswahlverfahren innerhalb weniger Wochen realisierbar.
 

Sonst verlieren wir potenziell gute Bewerber, weil wir zu langsam sind.

Wir sehen hier auch eine Gesamtverantwortung der Landesregierung denn Auswahlverfahren betreffen alle Bereiche des öffentlichen Dienstes und hier hakt es nach unserer Auffassung deutlich. Man könnte durch durch kluge Zusammenarbeit Synergie-Effekte reduzieren und das gesamte Auswahlverfahren beschleunigen und professionalisieren.

Wer gute Leute haben will muss heutzutage schneller sein!“