26. Juni 2019

+++Junge Polizeianwärter dürfen bei 40°C keine Kurzarmhemden tragen+++

In den letzten Tagen erreichen uns immer wieder verärgerte und fassungslose Anfragen in Bezug auf das Tragen von Langarmhemden von Praktikantinnen und Praktikanten. Hintergrund ist, dass die Dienstbekleidungsvorschrift der Polizei vorsieht, dass Tätowierungen im Dienst nicht sichtbar sein dürfen.

 

Aus diesem Grund wurden den aktuellen Praktikanten (01.06.19-30.09.19), die Tätowierungen im Sichtbereich haben, keine Kurzarmhemden verausgabt.

Hierfür haben wir keinerlei Verständnis und fordern eine sofortige Abänderung der aktuell geltenden Dienstbekleidungsvorschrift.

Eine Studie der Universität Leipzig aus dem Jahr 2016 belegt, dass etwa jeder Fünfte in Deutschland tätowiert ist und rund die Hälfte aller Frauen zwischen 25 und 34 Jahren tätowiert sind. Daran ist deutlich zu erkennen, dass Tätowierungen in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind. Demnach ist es auch absolut nachvollziehbar, dass viele Kolleginnen und Kollegen Tattoos tragen.

Bei einer Betrachtung der aktuellen Bewerberzahlen für das Einstellungsjahr 2019, für das sich lediglich ca. 600 Personen beworben haben, muss die Frage gestellt werden, warum die Attraktivität der Polizei durch eine Dienstbekleidungsvorschrift strukturell verschlechtert wird.

Weiterhin ist es für uns absolut unverständlich, dass es jungen Kommissaranwärtern untersagt wird kleine Tattoos im Sichtbereich abzukleben, um so der Dienstbekleidungsvorschrift gerecht zu werden und gleichzeitig zur heißen Jahreszeit mit dem Kurzarmhemd angemessen gekleidet zu sein.
Oder will man hier Druck aufbauen, damit die jungen Kollegen sich frühzeitig ihre Tattoos entfernen lassen?
Die JUNGE POLIZEI fordert ausdrücklich die Änderung der Dienstbekleidungsvorschrift im Hinblick auf eine Zulassung von dezenten Tattoos im sichtbaren Bereich. 
Als Übergangslösung fordern wir darüber hinaus eine umgehende Verausgabung von Kurzarmhemden und die Rücknahme des Verbotes Tattoos im Sichtbereich abzukleben.

Die Kollegen müssen schon oft genug in den "sauren Apfel" beißen, dann erwartet man ein bisschen mehr Fürsrge seitens des Dienstherren.

 

Eure JUNGE POLIZEI.