Pressemitteilung 15/24
Polizeigewerkschaft fordert Sonderzulage und zweiten Einstellungstermin für das Studium bei der saarländischen Polizei
Die Deutsche Polizeigewerkschaft im Saarland warnt vor den Folgen der Vielzahl an Entlassungen und Wiederholungen des Grundstudiums. Das Personalproblem der saarländischen Polizei werde sich bei solch dramatischen Zahlen vergrößern. Die DPolG fordert deshalb einen zweiten Einstellungstermin, eine Sonderzulage für Studierende, die Einkalkulierung der Durchfallquote in die Einstellungszahl und eine Steigerung der Attraktivität des Berufes.
DPolG-Chef Sehn: Im Studiengang P 45, der im Oktober 2023 eingestellt wurde, wurden 15 Studierende aufgrund Nichterreichens des Studienziels entlassen, weitere 14 müssen das Grundstudium wiederholen. Der Verlust von 29 Studierenden in diesem Jahr ist ein Warnsignal, das nicht ohne Folgen bleiben darf. Die Attraktivität muss gesteigert werden, um ausreichend geeignete Bewerberinnen und Bewerber für die saarländische Polizei zu begeistern.
Aufgrund der alarmierenden Zahl der Entlassungen und derer, die das Grundstudium wiederholen müssen, haben Vertreterinnen und Vertreter der DPolG und ihrer JUNGEN POLIZEI bereits erste Gespräche mit der Leitung der Fachhochschule für Verwaltung (FHSV) geführt. Hier konnte dargestellt werden, dass es keinen monokausalen Zusammenhang zwischen der FHSV und den nicht bestandenen Klausuren gibt.
Vielmehr müsse die Attraktivität des Polizeiberufes und des Studiums gesteigert werden, um eine ausreichende Anzahl an Studierenden für den Beruf zu begeistern.
Hierzu fordert die DPolG, dass analog zu den Rechtspflegerinnen und Rechtspflegern ab 2025 eine Sonderzahlung auf Anwärterbezüge gezahlt wird. Die Schaffung eines zweiten Einstellungstermins im Mai würde weiterhin dazu führen, dass sich ein neues Bewerberfeld bietet. Die direkte Konkurrenz in Rheinland-Pfalz stellt bereits seit Jahren an zwei Terminen ein.
„Die Flut an Entlassungen, Kündigungen und Wiederholungen führt dazu, dass der Plan des Innenministers wieder 2900 Polizistinnen und Polizisten bis 2032 im Saarland zu haben, nicht aufgehen wird. Davor haben wir gewarnt. Bei der Neueinstellung muss von Beginn an eine Ausfallquote einkalkuliert werden, damit die Sicherheit im Saarland nicht gefährdet wird. Deshalb fordern wir 150 Neueinstellungen jährlich und eine sofortige und deutliche Verbesserung der Attraktivität“, so der Landesvorsitzende Markus Sehn
„Diese Maßnahmen müssen mit einer Einstellungsoffensive im Tarifbereich gepaart werden, damit das Bestandspersonal entlastet wird. Ein zweiter Einstellungstermin eröffnet ein neues Bewerberfeld und entspannt die jährlichen Nachpersonalisierungen in der Polizei“, so Sehn weiter.
Eure DPolG
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