30. Juni 2025

Pressemitteilung 17/25

Immer mehr Messer-Angriffe – DPolG Saarland fordert Tourniquet als persönliche Ausstattung

Angesichts der stetig steigenden Gewalt gegen Polizeibeamtinnen und -beamte und den aktuellen Ereignissen und Berichterstattungen aus dem Baden-Württembergischen Wangen fordert die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) Saarland erneut eine konsequente Ausstattung aller Einsatzkräfte im Außendienst mit einem sogenannten Tourniquet – einem Notfall-Abbindesystem zur schnellen Blutstillung bei lebensbedrohlichen Verletzungen, wie sie bei Messer- oder Schussverletzungen auftreten können.

Der aktuelle Lagebericht des Bundeskriminalamts für das Jahr 2023 zeigt einen dramatischen Anstieg der Gewalt gegenüber Polizistinnen und Polizisten: Mit über 46.000 Angriffen wurde ein neuer Negativrekord erreicht – ein Plus von 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Dazu Markus Sehn, Landesvorsitzender der DPolG Saarland:

„Wenn Kolleginnen und Kollegen mit schweren Stichverletzungen im Einsatz zu Boden gehen, zählt jede Sekunde. Das Tourniquet kann Leben retten – es ist längst überfällig, dass wir dieses einfache, aber hochwirksame Mittel standardmäßig an der Ausrüstung jedes Polizisten und jeder Polizistin im Außendienst haben.“

In jüngster Zeit mehren sich deutschlandweit dramatische Vorfälle, bei denen Polizeibeamte durch Messerangriffe schwer verletzt oder gar getötet wurden. Der jüngste Fall in Wangen (Baden-Württemberg), bei dem ein Beamter durch einen afghanischen Angreifer schwer verletzt wurde und der Täter durch polizeiliche Schüsse gestoppt werden musste, zeigt: Der polizeiliche Alltag wird immer gefährlicher.

Die DPolG Saarland mahnt nicht nur die Ausstattung mit dem Tourniquet an, sondern fordert auch eine verbindliche Schulung in der Ersten Hilfe für den Umgang mit solchen Mitteln:
„Die Kolleginnen und Kollegen müssen wissen, wie sie im Notfall sich selbst, ihren Partnern oder Dritten das Leben retten können. "Dazu braucht es nicht nur Material – sondern auch regelmäßige, praxisnahe Schulungen“, so Sehn weiter.

Die DPolG Saarland appelliert an das Innenministerium und die Verantwortlichen in der Politik, die Forderungen endlich umzusetzen. „Es darf nicht erst zu einer Tragödie im Saarland kommen, bis gehandelt wird.“

"Eine Poolausstattung, die im Streifenwagen, dann aber eben nicht am Mann/ an der Frau mitgeführt wird, lehnt die DPolG Saarland ab. Ein solches Einsatzmittel muss jedem PVB sofort zur Verfügung stehen und nicht erst im geparkten Streifenwagen gesucht werden", so Markus Sehn weiter.