Pressemitteilung 4/24
Polizeigewerkschaft fordert Gedenkstätte für im Dienst verstorbene Polizistinnen und Polizisten
DPolG-Chef Sehn: Das schreckliche Verbrechen in Kusel jährt sich zum zweiten Mal. Yasmin und Alexander wurden brutal aus der Polizeifamilie gerissen. Die Tat hat uns alle tief getroffen. Wir wollen für beide, aber auch für alle anderen im Dienst Verstorbenen einen Ort als dauerhaftes Zeichen der Erinnerung schaffen.
Die Deutsche Polizeigewerkschaft im Saarland fordert eine Gedenkstätte für im Dienst verstorbene Polizistinnen und Polizisten, um für sie ein dauerhaftes Zeichen der Erinnerung zu schaffen. Gleichzeitig müssen Politik und Gesellschaft daran erinnert werden, dass der Schutz derer, die andere beschützen, eine nie endende Aufgabe für alle ist.
Die Trauer und Bestürzung nach jenem schrecklichen Verbrechen am 31. Januar 2022 war überall zu hören. Eine schnelle Ermittlung der Täter, ein schneller Prozess und eine Verurteilung zur höchst möglichen Strafe.
Das waren wichtige Signale für die Angehörigen und die Polizei.
Leider muss aber auch deutlich gemacht werden, dass Defizite in der saarländischen Polizei nicht ausreichend behoben wurden.
Die landesweite Ausstattung mit Videoeigensicherungsanlagen in Funkstreifenwagen war der richtige Schritt. Leider fehlt es bis heute an einer umfassenden Rechtsgrundlage, wie sie in Rheinland-Pfalz existiert. Hier ist der Landtag am Zug.
Die Forderungen der Deutschen Polizeigewerkschaft nach mehr Aus- und Fortbildung, insbesondere beim Schießen, wurden bis heute nicht umgesetzt. Es fehlt an Personal bei den Einsatztrainerinnen und -trainern, es fehlen moderne Schießanlagen und es fehlen entsprechende Zeiträume im Dienstalltag der Polizistinnen und Polizisten, um diese Fortbildungen besuchen zu können.
Gleichzeitig steigen die Straftaten gegen Polizistinnen und Polizisten wie auch gegen andere aus den Bereichen Rettungsdienst und Feuerwehr an. Respektlosigkeit und die Verrohung der Gesellschaft bestimmen oftmals den Alltag.
„Meine Kolleginnen und Kollegen sind Menschen, nur weil sie eine Uniform tragen, bedeutet dies nicht, dass sie an den aktuellen Krisen, am politischen Versagen oder an persönlichen Missständen eines Einzelnen Schuld haben. Ihnen gebührt Respekt und Anerkennung für ihre tägliche Arbeit. Darum müssen sie personell und materiell ordentlich ausgestattet werden und darum darf man ihnen gerne Danke sagen“, so der Landesvorsitzende Markus Sehn.
Eure DPolG
Ehrlich – Authentisch – Kollegial