28. Oktober 2023

3. Liga Begegnung Saarbrücken gegen Dresden

Ausverkauf der Saar-Polizei geht weiter

    DPolG-Chef Sehn: Erneut müssen etliche Kolleginnen und Kollegen bei einem Fußballspiel eingesetzt werden, obwohl

    sie dafür weder ausreichend trainiert, noch ausgestattet sind. Das Spiel offenbart zum wiederholten Mal den Bankrott

    der saarländischen Polizei.

    Die Deutsche Polizeigewerkschaft im Saarland sieht in dem Fußballeinsatz anlässlich des Hochrisikospiels 1. FC Saarbrücken gegen Dynamo Dresden am 29.10.2023 erneut eine Bestätigung für den massiven Personalnotstand der Saar-Polizei und fordert sofortige Maßnahmen. Mehr Personal, Verbesserung der Zulagen und eine amtsangemessene Alimentation.

    Die gesamte saarländische Polizei muss sich krumm machen, um ausreichend Kräfte zusammenzukratzen und den Einsatz zu personalisieren. Erneut kurzfristige Zusatzdienste am Wochenende, erneutes Einsetzen von Kräften ohne entsprechendes Training und erforderliche Ausstattung.

    Für Gewerkschaftschef Markus Sehn zeigt dieses Einsatzwochenende ein weiteres Mal wie dramatisch unterpersonalisiert die saarländische Polizei ist. Wenn ein einziges Fußballspiel eine ganze Behörde lahmlegt, ist das ein Armutszeugnis. Das gnadenlose Überstrapazieren des Personals werde zu krankheitsbedingten Ausfällen und Kündigungen führen.

    Wir benötigen dringend und sofort mehr Personal, attraktive Arbeitsbedingungen und eine Alimentation, die diese massiven Belastungen ansatzweise ausgleicht. Wenn gleichzeitig in der ersten Verhandlungsrunde bei den Tarifverhandlungen der Länder dieser Attraktivitätssteigerung eine Absage erteilt wird, kommt dies einem Ausverkauf der saarländischen Polizei gleich,“ so der Landesvorsitzende Markus Sehn.

    Gleichzeitig müsse auch die Frage gestellt werden, ob der Personalansatz bei Fußballspielen anders berechnet oder in Extremfällen ein Spiel abgesagt werden muss.

    Fakt ist: So kann es nicht weitergehen. Bei vergleichbaren Einsatzlagen war das Saarland zwar immer auf Unterstützung von Bund und Ländern angewiesen, aber die aktuelle Realität zeigt, dass hierauf kein Verlass mehr ist. Der Innenminister und die Polizeiführung können die Augen nicht davor verschließen, dass die bestehende Polizeiorganisation mit ihrem geringen Personal ihren Aufgaben nicht mehr gewachsen ist. Auch die von Innenminister Jost in Auftrag gegebene Potenzialanalyse gibt für diese Personalengpässe keine Lösung. Das Zusammenklauben von Einsatzkräften aus jeder Nische der Polizei, das den Bürgerinnen und Bürgern Zugeständnisse bei der Sicherheit und den Bearbeitungszeiten abverlangt, darf nicht zur Regel werden.

    Die Saar-Polizei benötigt dringend die volle Rückendeckung aus Politik und Gesellschaft, eine massive Erhöhung des Personals, eine angemessene Zulage für die überbordende Flexibilität der Einsatzkräfte und endlich eine Alimentation, die ihren Namen auch verdient. In der ersten Verhandlungsrunde haben die Arbeitgeber gezeigt, dass ihr jeglicher Gestaltungswille fehlt und man die Personalprobleme offensichtlich nicht erkennt oder sie ihnen schlichtweg egal sind.

    Eure DPolG Ehrlich – Authentisch – Kollegial