29. Juli 2024

Pressemitteilung Nr. 14/24

Forderungen nach mehr Polizeipräsenz können nur durch mehr Personal erfüllt werden DPolG gegen voreilige Aufwertung von Revieren

Die Deutsche Polizeigewerkschaft im Saarland warnt vor einer voreiligen Aufwertung von Dienststellen. Ohne ausreichendes Personal bewirke die Neuschaffung von rund um die Uhr besetzten Polizeiinspektionen, dass weniger Polizistinnen und Polizisten für die Arbeit vor Ort zur Verfügung stünden.

DPolG-Chef Sehn: Die Forderungen der Kommunalchefs in Bous und Illingen nach mehr Polizei im Ort sind grundsätzlich nachvollziehbar und berechtigt, der Personalabbau der vergangenen Jahre hat Auswirkungen. Die Aufwertung von Polizeirevieren in 24/7 besetzte Polizeiinspektionen erfordert Personal, das nicht da ist und in den nächsten Jahren nicht zu erwarten ist. Gleichzeitig fehlt das Personal in der Polizei an allen Ecken und Enden.

Nach Angaben der DPolG habe der Personalabbau der vergangenen Jahre die saarländische Polizei an den Rand der Handlungsfähigkeit gebracht. Polizistinnen und Polizisten in allen Dienststellen leiden unter Arbeitsverdichtung und Personalmangel.

Vor der Aufwertung von Polizeirevieren zu Polizeiinspektionen müssten die bestehenden Strukturen stabilisiert werden. Der Landesvorsitzende der DPolG, Markus Sehn, erklärt: „Der Wach- und Streifendienst hetzt von einem Einsatz zum Nächsten. Für Streifendienst bleibt keine Zeit. Die Ermittlungsdienststellen in den Inspektionen und im LKA werden mit Vorgängen überflutet, es bilden sich Halden. In der Bereitschaftspolizei, der Hundestaffel oder der Verkehrspolizei fehlt das Personal. Zu viel Arbeit für zu wenige Polizistinnen und Polizisten bedeutet eine ständige Überlastung. Neue Polizeiinspektionen zum falschen Zeitpunkt verschlimmern das Problem und lösen es nicht.“

Nach Ansicht der Deutschen Polizeigewerkschaft führe die personelle Stabilisierung der bestehenden Strukturen eher zur Verbesserung des Sicherheitsgefühls in der Bevölkerung, als eine oder zwei Polizeiinspektionen mehr. Sie verweist in diesem Zusammenhang auf die geringe Effizienz von Polizeiposten mit Sprechzeiten. Das Festhalten an der Polizeipräsenz in jeder Kommune bei fehlendem Personal sei ein Bärendienst für die Qualität der Polizeiarbeit und die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger.

„Neue Polizeiinspektionen und Polizeiposten ohne ausreichendes Personal sind politische Augenwischerei. Die saarländische Polizei benötigt mehr Personal im Beamten- und Tarifbereich, besser gestern als morgen,“ so Sehn.

Eure DPolG
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